AsF-Vallendar – Ausflug nach Unkel

ASF SPD Vallendar

Der Arbeitskreis  sozialdemokratischer Frauen der Verbandsgemeinde Vallendar unternahm am Samstag, den 13. Juni 2015 einen Ausflug nach Unkel. Um 11 Uhr starteten die Teil-nehmerinnen und Teilnehmer bei strömenden Regen mit dem Zug vom Vallendarer Bahn-hof. In Unkel erwartete uns Frau Bovy vom Geschichtsverein Unkel zu einem Stadtrund-gang. Pünktlich dazu hörte es auch auf  zu regnen. Da an diesem Wochenende auch die Gartentage mit Musikgruppen stattfanden, kamen wir schon in den Genuß, die vielen Stände im Vorbeigehen zu bewundern.

Frau Bovy erzählte und erklärte uns in anschaulichen Geschichten die Stadt Unkel, die schon immer Wohnsitz von  bekannten  Persönlichkeiten war und ist. Vorbei am Haus Henkel folgten wir ihr zur schönen  Rhein-promenade. Durch die Wahl Bonns zur Bundeshauptstadt wirkte sich das damals günstig  für  den Fremdenverkehr in Unkel aus. Das Haus Fritz Henkel, Gründer des Henkelkonzerns (1875-1930), wurde als Gasthaus der Bundesregierung  eingerichtet. Dort  fanden viele  Tagungen  statt. Die Villa wurde im Jahr 1960 abgerissen und durch einen Bungalow ersetzt. Der Fabrikant war in der Stadt bis zu seinem Tod sehr engagiert. Die jährlich stattfindenden  Carl-Loewe-Musiktage, veranstaltet vom Geschichtsverein, dürfen im Palmenhaus des wunderbaren Fritz-Henkel-Parks aufgeführt  werden.

Gegründet  wurde Unkel  886 und lebte zuerst ausschließlich vom Weinanbau. Direkt neben der Fritz-Henkel-Anlage befindet sich die Villa von Hans Günther Wallraff.  Früher befand sich darauf das Anwesen der Fa. Profitlich (1871), die  bis zum 1. Weltkrieg  Persianerpelze aus Kaninchen herstellten und dadurch für neue Arbeitsplätze  in der Region sorgte.

Daneben hat die Fa. Rabenhorst seit mehr als 100 Jahren ihren Hauptfirmensitz in Unkel. Firmengründer und Unkeler Ehrenbürger war Günther Lauffs (1901-1990).

Das wichtigste Baudenkmal an der Rheinpromenade gelegen ist das Freiligrathhaus. Ein barockes Adelspalais von 1760 in dessen Mansardengeschoss der Dichter der Revolution von 1848 Ferdinand Freiligrath von 1839-1841 lebte. Von ihm stammt auch der Ausspruch „Wir sind das Volk“. Später wurde es von der Familie des Komponisten Carl – Loewe bewohnt. Daneben befindet sich das ehemalige Haus von Wittgenstein jetzt  Paxheim. Es war ein Ferienhaus nur für Priester, inzwischen ist es für jedermann buchbar. Konrad Adenauer verbrachte hier 5 Monate nach seiner Ausweisung aus Köln und ging danach  weiter nach Maria Laach. Nach ihm ist die Unkeler Rheinpromenade zwischen Mariensäule und Gefängnisturm benannt.

Weiter kamen wir jetzt zur reich ausgestatteten katholischen Pfarrkirche St. Pantaleon mit barockem Hochaltar und Wappen der Familie von Eschenbrender, gespendet von der Familie. Die Kirche  besitzt einen romantischen Turm und drei parallele Satteldächer, die ihr einen reizvollen  Anblick verleihen. Bemerkenswert ist auch der Friedhof für Sternenkinder, der seit ca. 6 Jahren auf dem Friedhof entstanden ist. Nebenan im Gefängnisturm soll Ludwig  van Beethoven eine Nacht  verbracht  haben.

Vorbei am Christinenstift beendeten wir unseren interessanten Rundgang mit Frau Bovy.

Ohne Pause ging es direkt weiter zum Willy-Brandt-Forum. Herr Barth, der Willy Brandt  selbst noch erlebt und gut gekannt hat, erwartete uns schon. Willy Brandt lebte in Unkel  von 1979 bis zu seinem Tod 1992. Herr Barth erzählte uns viele Erlebnisse und Anekdoten  von ihm. Er berichtete , dass Willy Brandt sich das erste mal in seiner politischen Zeit in Unkel als normaler Bürger gefühlt  hat. Er lebte hier als „Bürger  unter  Bürgern“. Das Forum erinnert an den ehemaligen deutschen SPD-Politiker, Bundeskanzler  und Friedensnobelpreisträger. Die lohnenswerte Ausstellung zeigt den Bürger Willy Brandt und sein Engagement für Frieden und Freiheit, Menschenrechte und Demokratie. Durch ihn kamen viele bekannte Politiker wie Helmut Kohl oder Michail Gorbatschow nach Unkel.

Das Forum wurde am 20. 3. 2011 eröffnet. Es wird  von einer gemeinnützigen  Bürgerstiftung betrieben. Im Mittelpunkt  der Ausstellung  stehen das private Arbeitszimmer Willy Brandts aus seinem Wohnhaus in Unkel und das Portät von Georg Meistermann, das für die Kanzlergalerie in Bonn bestimmt war.

Nach so vielen Informationen und Eindrücken machten wir endlich eine wohlverdiente Pause im Weinhaus „Zur Traube“. Dort erholten wir uns beim gemeinsamen guten Mittagessen. Gut gestärkt schlenderten wir dann nochmal in bester Laune und bei herrlichem  Sonnenschein durch Unkel und am Rheinufer  an den schönen Ständen der Gartentage vorbei. Und manch einer kam mit einem  Kräutertopf, Ziegenkäse, Schmuck oder Blumenstecker zur Abfahrt am Bahnhof zurück. Gegen 18 Uhr erreichten wir frohgelaunt und mit vielen neuen Eindrücken Vallendar und alle waren sich einig  „Unkel ist eine liebenswerte,  interessante, kulturelle Stadt  mit wirklich  sehr interessanten Persönlichkeiten“.