Haushaltsrede 2008

SPD-Fraktion im Verbandsgemeinderat Vallendar Brigitte Heitmann-Weiß

Sehr geehrter Herr Bürgermeister,
geehrte Frau Beigeordnete Wolters,
verehrte Herren Beigeordnete Rockenbach und Klöckner,
geehrter Herr Stadtbürgermeister Helbach,
geehrte Herren Ortsbürgermeister Kohl und Gans,
sehr geehrte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verbandsgemeindeverwaltung,
geehrte Ratskolleginnen und Ratskollegen.

Die konjunkturelle Entwicklung zeigt nach Jahren wieder leicht nach oben. Die Wirkung auf die Kommunen durch die erhöhten Schlüsselzuweisungen aufgrund der gestiegenen Steuerkraft der Rheinland-Pfälzer ist zwar schon spürbar, lässt aber in einem wünschenswerten stärkeren Umfang noch etwas auf sich warten. Trotzdem stellt sich die gesamte landesweite Haushaltslage im Vergleich zu den Vorjahren schon etwas entspannter dar. Dieser Umstand spiegelt sich auch im vorliegenden Haushalt der Verbandsgemeinde für das Jahr 2008 wider. Der Haushalt mit einem leicht gestiegenen Gesamtvolumen von 7.303.180 € ist, wie in den vorhergehenden Jahren, ausgeglichen. Es bleibt allerdings auch wieder kaum Spielraum für Ausgabemöglichkeiten zur eigenen kommunalpolitischen Gestaltung und/oder einer weiteren finanziellen Entlastung für die Stadt und Ortsgemeinden.
Der Schuldenstand kann von 8.137.338 € um 289.000 € auf 8.099.498 € reduziert werden. Gleichzeitig ist eine erneute Kreditaufnahme von 251.000 € vorgesehen. Ebenfalls konnte die Verbandsgemeindeumlage zur Deckung des allgemeinen Finanzbedarfs des Verbandsgemeindehaushaltes möglichst niedrig gehalten und letztlich nochmals durch eine Zuführung vom Vermögenshaushalt von 71.360 € zum Verwaltungshaushalt auf 33,60 Prozentpunkte gesenkt werden. Bei einer gleichzeitig gestiegenen Kreisumlage ist dieser möglichst niedrige VG-Umlageprozentsatz für die Ortsgemeinden, aber gerade auch für die Stadt Vallendar mit ihren anstehenden Maßnahmen, für die eigenen finanziellen Spielräume wichtig.

Bei diesen Bemühungen der Verbandsgemeinde, die Umlage möglichst gering zu halten, entsteht der Eindruck, dass die Verbandsgemeinde in der Tat nichts weiter ist, als eine bürokratische Zwischeninstanz zwischen Kreis und Ortsgemeinden. Dabei ist die Verbandsgemeinde zwischenzeitlich mehr. Sie übernimmt für die Ortsgemeinden Verwaltungsaufgaben, die nicht die personelle und organisatorische Ausstattung hierfür haben. Gleichzeitig gestaltet sie Bereiche, die von allgemeinem Interesse über die Ortsgemeindegrenzen hinweg sind. Zu nennen sind hier in erster Linie die Pflichtaufgaben, wie bspw. die Abwasserwirtschaft, die Ausstattung der Feuerwehr mit ihren Löschzügen und die Regionale Schule. Auf der anderen Seite stehen die freiwilligen Ausgaben wie das Freibad und das Hallenbad, die Sportförderung, die offene Jugendpflege und die Pflege der Partnerschaften. Dieses sind Bereiche, ob verpflichtend oder freiwillig, die aus unserem alltäglichen Leben nicht mehr wegzudenken sind und wovon die Ortsgemeinden gleichermaßen profitieren. Im Rahmen der Verwaltungsreform werden sich die Aufgabenzuschnitte nochmals verändern und wir werden damit beginnen müssen, diese Veränderungen in unseren Haushaltsberatungen zu berücksichtigen. Es wird zunehmend deutlich, dass sich das kommunale öffentliche Leben über die bestehenden Gemeindengrenzen hinweg entwickeln wird und die Kommunalpolitik, in welcher politischen Struktur auch immer, diese Veränderungen auffangen und managen muss. Hinzu kommen aufgrund des demographischen Wandels weitere Herausforderungen auf uns zu, die zusätzliche Veränderungen für unser Gemeinwesen bedeuten.

Es kann daher nicht nur darum gehen, den Haushalt der Verbandsgemeinde so schlank wie möglich zu gestalten – zu kürzen wo es nur geht, um den Umlagesatz für die Gemeinden möglichst gering zu halten, – sondern wir müssen zunehmend erkennen und akzeptieren, dass die Verbandsgemeinde eigene Aufgabenbereiche hat, die direkt für die ihr angehörigen Gemeinden bürgernah organisiert und umgesetzt werden müssen und nicht vom räumlich und in der gesamten Wahrnehmung entfernten Kreis bzw. dessen Verwaltung. Für diese Aufgaben benötigt die Verbandsgemeinde auch die entsprechenden finanziellen Mittel. Ein zurzeit noch ca. 5%iger Anteil des Gesamthaushaltes für Freiwillige Leistungen auszugeben, erscheint uns dabei mehr als akzeptabel. Gleichzeitig darf die Frage in den Raum gestellt werden, inwieweit es gut und sinnvoll ist, dass die Verbandsgemeindeumlage mit einer Entnahme aus dem Vermögenshaushalt so niedrig gehalten wird, und gleichzeitig zur Finanzierung aller Aufgaben der Verbandsgemeinde ein Kredit aufgenommen werden muss. Eine Neuregelung der Zuständigkeiten im Rahmen der anstehenden Reform erscheint zunehmend wichtig.

Aufgrund der zu erwartenden strukturellen Veränderungen der Gebietskörperschaften, der Folgen des demographischen Wandels und der hieraus entstehenden Konkurrenz der einzelnen Gemeinden untereinander ist es unseres Erachtens auch wichtig, dass die gesamte Verbandsgemeinde Vallendar als attraktive Wohngemeinde und als Hochschulstandort mit der WHU und der Philosophisch-Theologischen Hochschule innerhalb dieses Wettbewerbs bestehen kann. Dabei sind weitere für die Entwicklung unserer Verbandsgemeinde wichtige Institutionen und Einrichtungen, wie das Zentrum der Schönstattbewegung, die Neurologische Klinik und das Berufsförderungswerk, zu nennen. Genauso wie in den 70er und 80er Jahre, die verschiedenen Behörden und die damit verbundenen Arbeitsplätze in Koblenz Einfluss auf die Entwicklung (insbesondere die Wohnbebauung) in der Verbandsgemeinde Vallendar genommen hatten, so sind alle Verbandsgemeindeangehörigen Gemeinden von der aktuellen Entwicklung in der Stadt Vallendar betroffen und werden, soweit diese gelingt, hiervon auch profitieren.

Zu einer attraktiven lebenswerten Verbandsgemeinde in der genannten Form gehören auch entsprechende soziale, – familienfreundliche und die Freizeit gestaltende Einrichtungen, die zu schultern für die einzelne Ortsgemeinden nur schwer möglich sind und auch nur auf Verbandsgemeindeebene sinnvoll erscheinen. Es wäre beispielsweise sicherlich unsinnig, hätte jede Ortsgemeinde ein eigenes Freibad. Dabei sind bspw. gerade die Kinder aus den Ortsgemeinden froh über die Möglichkeit, nun im Hallenbad des Berufsförderungswerks Schwimmunterricht zu erhalten. Die jährlichen Ausgaben für das Schwimmbad sind vor diesem Hintergrund sicherlich gut angelegt. Daher spricht sich die SPD-Fraktion weiterhin für den Erhaltung des Bades in öffentlicher Hand und mit der ergänzenden Herbst- und Winterlösung zur Nutzung des Hallenbades des Berufsförderungswerkes aus.

Ähnlich verhält es sich mit der offenen Jugendarbeit. Natürlich könnte in jeder Ortsgemeinde Jugendarbeit angeboten werden. Aber die Organisation und Finanzierung einer professionell geleiteten Jugendarbeit, die sich auch auf dezentrale Aufgaben in den Ortsgemeinden ausdehnen kann, würde auch hier die Möglichkeiten der Ortsgemeinden sprengen, daher wurde sie sinnvoller Weise von der Verbandsgemeinde übernommen, obwohl eigentlich eine Pflichtaufgabe des Kreises, der dies allerdings nur noch in zentraler Weise organisiert. Hier könnte man über eine herausragende Beteiligung der Stadt nachdenken, da der Jugendtreff nun mal vor allem von der Jugend aus der Stadt aufgesucht wird und auch dort in zentraler Lage liegt. Vielleicht wäre eine besondere Beteiligung der Stadt über den Erwerb einer Immobilie denkbar. Im Rahmen der anstehenden baulichen Veränderungen und Planungen in der Stadt Vallendar, sollten entsprechende Gespräche geführt und Möglichkeiten diskutiert werden. Mit der halben zusätzlichen Stelle, die nun durch Frau Broermann besetzt wird, kann nun auch, ergänzend zu dem Jugendbahnhof, professionelle Jugendarbeit in den Ortsgemeinden angeboten werden. Insgesamt hat sich die offene Jugendarbeit sehr gut bewährt. Wir werden uns daher auch weiterhin für diese freiwillige Ausgabe und die Beibehaltung der nun 1 ½ Stellen aussprechen.

Diese Beispiele zeigen auf, wie wichtig es ist, dass wir es letztlich, bei der Beibehaltung einer Eigenständigkeit der Ortsgemeinden, trotzdem schaffen, näher zusammenzurücken. Dieses Zusammengehen sollte auch im Bereich des Tourismus erfolgen; denn wenn wir gemeinsam unser großes Potential insbesondere an landschaftlicher Schönheit herausstellen und dafür werben, werden auch mehr Gäste zu uns finden. Die in wenigen Jahren stattfindende BUGA in Koblenz sollte uns eigentlich zwingen, auch auf diesem Felde an einem Strang zu ziehen. Damit sich dieses „Zusammenrücken“ der Stadt Vallendar und der Ortsgemeinden Niederwerth, Urbar, und Weitersburg zu einem sich auch als Einheit begreifenden Verband entwickeln kann, sind flankierende Maßnahmen notwendig, die so meinen wir, auch von der Verbandsgemeinde bzw. deren Verwaltung aus initiiert werden sollten. Aus diesem Grund stellen wir den Antrag zur Gründung einer Bürgerstiftung, eines Vereins von Bürgerinnen und Bürgern, die die soziokulturellen Belange der Verbandsgemeinde ideell und auch finanziell fördern und weiterentwickeln sollten und damit auch wirken könnte. Ein solcher Zusammenschluss von Bürgern könnte auch für die bereits bestehenden Vereine, insbesondere Fördervereine und auch unsere Partnerschaftsvereine Murow und Cranleigh, sowie die der Ortsgemeinden, eine weitere tragende und unterstützende Säule sein. Die Verbandsgemeinde lebt von und durch ihre Vereine. Die bestehende und gut funktionierende Vereinsstruktur unterscheidet uns ja gerade von größeren Städten, in denen dieses wichtige soziale Miteinander häufig schon verloren gegangen ist. Für eine Würdigung dieser ehrenamtlichen Arbeit, beantragt die SPD-Fraktion einen Ehrenamtspreis von 1000,- €, der alle 2 Jahre im Wechsel mit der Sportlerehrung zu verleihen wäre. Damit könnten nicht nur herausragende sportliche Leistungen geehrt werden, sondern auch gerade die ehrenamtliche Tätigkeit, die teilweise auch eher im Hintergrund geleistet wird. Der Betrag hierfür könnte beim Sonderbudget „Marketing und Wirtschaftsförderung“ veranschlagt werden. Von dieser Sonderabteilung aus, könnten auch die ersten Schritte hin zu einer Bürgerstiftung oder einem Bürgerverein veranlasst werden. Darüber hinaus würde dies auch eine ideale Schnittmenge zum „Runden Tisch“ mit den verschiedensten städtischen Belangen, die schon seit langem über rein wirtschaftliche Belange und auch über die Stadtgrenzen hinausgehen, darstellen.

Leider ist es nicht gelungen, diese gewünschte Einheitlichkeit der Verbandsgemeinde, auch mit einem einheitlichen öffentlichen Mitteilungsblatt zu demonstrieren. Hier möchte die Stadt leider einen eigenen Weg gehen, obwohl dieser, zumindest der Verbandsgemeinde teurer gekommen wäre. Mit der damaligen Entscheidung, die Veröffentlichung der öffentlichen Bekanntmachungen auszuschreiben, konnte die Verbandsgemeinde bereits jetzt im ersten Jahr über 3.500 € einsparen und dies wird in den nächsten Jahren noch höher ausfallen, wenn die Sonderzahlung an den Verlag Wittich erledigt sein wird.

Weitere wichtige Beispiele für Aufgaben, die sinnvoller Weise auf VG-Ebene angesiedelt sein sollten bzw. sind, ist die Ergänzung zum ÖPNV in Form eines Anruf-Sammel-Taxis oder Bürgerbusses. Wir begrüßen ausdrücklich die erneuten Bemühungen der Verwaltung, eine Lösung für die Frage, wie die Ortsgemeinden und die schlecht erreichbaren Gebiete der Stadt Vallendar besser an die Angebote des Öffentlichen Personennahverkehrs angebunden werden können, und werden auch hier dem im Haushalt erneut veranschlagten Betrag zustimmen.

Zur Regionalen Schule; Hier möchte ich erst einmal auf unseren Antrag des vergangenen Jahres, nämlich die Ausweisung einer halben Schulsozialarbeiterstelle, hinweisen, die ja dann letztlich auch vom Rat mit Mehrheit bewilligt worden ist. Mit Blick auf die immer wieder in der Öffentlichkeit bekannt werdenden Probleme in Schule und Familie bin ich sicher, dass dies eine freiwillige Ausgabe im Verwaltungshaushalt darstellt, die neben dem Nutzen für die Schule und deren Schüler auch für die gesamte Verbandsgemeinde wichtig ist und eine gute Investition darstellt. Aufgrund der Bedeutung von qualitativ guten Bildungsangeboten werden wir auch der im Haushalt veranschlagten Budgeterhöhung für die Schule zustimmen. Allerdings möchten wir anregen, dass in den kommenden Jahren, insbesondere im kommenden Haushaltsjahr, die Ausgaben der Schule im Rahmen der Budgetierung ausnahmsweise in enger Absprache mit der Verwaltung erfolgen sollten, da unter Umständen das eine oder andere in Hinblick auf die umfangreiche Sanierung der Schule kontraproduktiv sein könnte. Als Beispiel möchte ich nur an die im Haushaltsplanentwurf angesprochene Erneuerung von Tafeln verweisen, die möglicherweise aufgrund der Sanierung sowieso erneuert werden müssten.

Die Regionale Schule wird uns im Rat in der nächsten Zeit auch weiterhin intensiv beschäftigen. Zum einen, ist aufgrund der geplanten rheinland-pfälzischen Schulreform und auch Verwaltungsreform noch vieles offen, was aus unserer Schule werden und wie lange sie denn überhaupt noch unsere Schule sein wird. Diese Entscheidungsprozesse, auf die wir als Rat kaum Einfluss haben dürften, werden parallel zur Sanierungsplanung verlaufen, die natürlich wieder untereinander in Abhängigkeit stehen, da bei jeder Schulsanierung das bildungspolitische und pädagogische Konzept berücksichtigt werden muss. Das bedeutet auch für die kommende Zeit, dass eine enge Abstimmung zwischen Verwaltung und Schule und letztlich auch dem Verbandsgemeinderat erfolgen muss. Gleichzeitig müssen erste Sanierungsmaßnahmen in Angriff genommen werden, da zwischenzeitlich der bauliche Zustand der Schule, insbesondere der der Unterrichtsräume, so nicht mehr tragbar ist. Bei der gesamten Sanierungsmaßnahme ist es dringend erforderlich, eine optimale Energieeinsparung mit einzuplanen. Hierfür sollte ein Energieberater hinzugezogen werden. Ergänzend oder auch alternativ hierzu sollte für die Schule und auch für alle weiteren Gebäude der Verbandsgemeinde so genannte „Contracting“ Anbieter für ein kommunales Energiemanagement geprüft werden. In der Stadt Schwabach in Franken (vergleichbar mit Neuwied) konnte bspw. in den vergangenen Jahren auf diese Weise ca. 200.000 € eingespart werden. Zentral bei diesen Contracting-Verträgen ist eine Einspargarantie, die ein gewisses Einsparpotential garantiert. Sollte der Einsparbetrag nicht erreicht werden, legen die Contracting-Partner diesen Betrag aus eigener Tasche drauf. Aus Sicht der SPD-Fraktion ist diese Möglichkeit der Energieeinsparung und der damit verbundenen Reduzierung der Co2 Emissionen – gerade angesichts der aktuellen Klimadebatte – eine interessante und auf jeden Fall zu prüfende Angelegenheit. Wir stellen daher parallel zur Haushaltsberatung den Antrag, dass die Verwaltung mit verschiedenen Contracting-Anbietern Kontakt aufnimmt und deren Angebote dem Rat vorlegt. Zurück zu dem im Vermögenshaushalt eingestellten „Anlaufbetrag“ für die Sanierungsarbeiten der Regionalen Schule über 200.000 :€. Die SPD-Fraktion wird auch dieser Ausgabe und der damit verbundenen Verpflichtungsermächtigung über 800.000 € zustimmen.
Im Weiteren begrüßen wir ganz besonders die geplante Maßnahme im Rahmen der Aktion Blau zur Gewässersanierung in der Merbach und der Ferbach mit einem Gesamtvolumen im Vermögenshaushalt von 108.000 €. Zu betonen hierbei ist die Bezuschussung durch das Land mit 97.200 €, die das mit ihrer Aktion „Blau“ die Kreise, Städte und Verbandsgemeinden erheblich in deren Bemühen um eine nachhaltig wirksame Gewässerentwicklung unterstützt.

Keine Haushaltsrede ohne einen Blick auf den großen „Batzen“ nämlich den der Personalkosten, zu werfen, denn die Personalkosten bestimmen ja wesentlich die Höhe der VG-Umlage. Um wie viel höher aber wären die Personalkosten, wenn Stadt und Ortsgemeinden eigene Verwaltungen hätten? Die Konzentration des Personals bei einer einzigen VG-Verwaltung ist deshalb für alle effizient und wirtschaftlich. Die um ca. 53.000 € gestiegenen Personalkosten sind notwendig, um eine effektive und effiziente Verwaltung zu führen. Gleichzeitig haben wir auf tarifbedingte Änderungen der Beschäftigungsentgelte und auch der Lohnnebenkosten wenig Einfluss. Ein wesentlicher Teil des höheren Haushaltsansatzes resultiert natürlich aus den zusätzlichen pädagogischen Fachkräften im Jugendbereich und in der Schulsozialarbeit. Diese Kosten, so sind wir überzeugt, ist der Steuerzahler gerne bereit zu zahlen, gilt es doch frühzeitig präventiv im Kinder- und Jugendalter zu agieren und möglichen aufkommenden Problemen zu begegnen. Darüber hinaus begrüßen wir die ausgewiesenen Leistungsprämien bei Beamten von 2.500 € und den Angestellten mit über insgesamt 12.000 €. Es bietet eine Möglichkeit, besondere Leistungen der Mitarbeiter vielleicht nicht exakt abzugelten, aber dennoch zu würdigen und in diesem Rahmen auch zu honorieren.
Eng verbunden mit den Personalkosten sind die Ausstattungskosten der Mitarbeiter; sprich Büromaterial, Fachliteratur und auch die Aus- und Fortbildungskosten. Mit Blick auf die vergangenen Haushaltsjahre konnte hier bereits erheblich eingespart werden. Wir werden hier nicht den Rotstift ansetzen und Einsparmaßnahmen vorschreiben, sondern bauen weiterhin auf die Eigenverantwortung der Mitarbeiter, sparsam mit den zur Verfügung stehenden Mitteln umzugehen.

An diesem Punkt möchte ich überleiten zu den uns vorliegenden Anträgen der sozialen Institutionen und Schulen. Ich beginne mit dem Antrag von Pro Familia und dem von der Verwaltung veranschlagten Zuweisungsbetrag von 550,- €. Wir beantragen, diesen Betrag auf den ursprünglich beantragten Betrag von 1405,- € zu erhöhen. Pro Familia leistet, nicht nur in der Schwangeren Konfliktberatung gute Arbeit, sondern gerade auch in der Beratung von Paaren und Familien leistet sie einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag. Gleichzeitig stellt sie sehr transparent ihre über das Jahr hinweg geleistete Arbeit dar und listet die Anzahl der Ratsuchenden Personen aus der Verbandsgemeinde Vallendar auf und berechnet hieraus den tatsächlichen Finanzbedarf. Wir denken, dass Pro Familia diesen Betrag dann auch erhalten sollte. Als Deckung regen wir die Kürzung der veranschlagten Mittel zur Doppikschulung für die Ratsmitglieder unter der HH-Stelle 0000.5620 um 855,- € an. Die SPD-Fraktion hat großes Vertrauen in die Fachkompetenz der Verwaltungsmitarbeiter, insbesondere in die uns bekannten, Herren Offermann und Hollerbach. Aus diesem Grund glauben wir, dass eine Fortbildung für die Ratsmitglieder zur Haushaltsumstellung zur Doppik völlig ausreichend durch die Mitarbeiter der Verwaltung gestaltet werden kann.
Den weiteren hier vorliegenden Einzelanträgen der sozialen Einrichtungen werden wir ebenfalls zustimmen. Die wichtige soziale Arbeit für Menschen in Notsituationen, wie der Notruf für vergewaltigte Frauen und Mädchen e.V. Koblenz, die Ökumenische Telefonseelsorge Mittelrhein und der Soziale Dienst Katholischer Frauen, sollte wie in jedem Jahr von uns unterstützt werden. Dies gilt ebenso für die Tätigkeiten, die unmittelbar die Verbandsgemeinde betreffen, wie die der Ökumenischen Arbeitsloseninitiative Vallendar, dieder Arbeiterwohlfahrt mit ihrem fahrbaren Mittagstisch und auch der Ökumenischen Sozialstation Bendorf-Vallendar e.V. mit ihrer häuslichen Pflege- und Hospiztätigkeit.

Wir stimmen auch der Bezuschussung von jeweils 5000,- € für die Schönstätter Marienschule sowie für das Haus Wasserburg für deren schulische bzw. pädagogische Arbeit zu. Es ist wichtig, eine solche Vielfalt von pädagogischen und schulischen Angeboten vor Ort zu haben.

An dieser Stelle möchte ich auf unseren, dem Vorbericht zum Haushaltsplan beigefügten Antrag zur Vorlage von Verwendungsnachweisen bei freiwilligen Zuwendungen hinweisen. Im Umgang mit Steuergeldern muss es für die Empfänger von diesen freiwilligen Zuwendungen obligatorisch sein, hier den zuständigen Gremien entsprechende Verwendungsnachweise vorzulegen. Wir hoffen daher auf die Zustimmung aller Ratsmitglieder zu diesem Antrag.

Zum Ende meiner Haushaltsrede möchte ich mich im Namen der gesamten SPD-Fraktion noch bei den ehrenamtlich Tätigen in der Verbandsgemeinde für ihre geleistete Arbeit im zurückliegenden Jahr danken. Besonders hervorheben möchte ich dabei den rührigen Einsatz der Freiwilligen Feuerwehr, die dieses Jahr zum ersten Mal, weil nicht mit herausragenden Anschaffungen bedacht, nicht explizit in der Haushaltsrede genannt worden sindist. Im Weiteren möchten wir uns für die Arbeit der VHS, vor allem mit ihrem fast noch neuen ehrenamtlichen Leiter, Herrn Winkes, bedanken.

Ein ganz besonderer Dank geht an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verbandsgemeindeverwaltung für ihre geleistete Arbeit und für ihre Bereitschaft, stets Ansprechpartner bei Fragen oder Problemen für uns Ratsmitglieder zu sein. Insbesondere geht unser Dank an Herrn Offermann und Herrn Hollerbach, die uns in der Haushaltsberatung sehr hilfreich zur Seite standen und gerade auch in einer Sachdiskussion zu guten weiteren Ideen und Gedanken beigetragen haben. Besonders bedanken möchte ich mich persönlich bei Frau Castell, die über das Jahr hinweg manchen Frust auffängt, Ärger und Freude teilt, stets ein offenes Ohr hat und auch ab und zu verbindend und entspannend wirkt; letztlich eine Idealbesetzung. Ein großes Dankeschön natürlich auch an unseren Bürgermeister, Fred Pretz, der es nicht immer leicht mit uns allen hat, wir auch nicht immer mit ihm, und trotzdem gelingt es uns immer wieder gut, gemeinsam für unser Ziel, ein gute Politik für die Bürger und Bürgerinnen der Verbandsgemeinde zu machen, an einem Strang zu ziehen. Danken möchte ich auch allen Ratskollegen und Kolleginnen für die, im vergangenen Jahr wirklich überwiegend gute und weitestgehend kooperationsbereite Zusammenarbeit. Ich wünsche allen Menschen in der Verbandsgemeinde frohe Weihnachten und ein gutes erfolgreiches neues Jahr 2008

Brigitte Heitmann-Weiß SPD-Fraktionsvorsitzende