Senioren besuchten Heidelberg

Am Samstag den 27. April besuchte eine große Gruppe Sympathisanten der Arbeitsgemeinschaft 60 plus der SPD Vallendar, unterstützt durch „verdi“-Koblenz, die Universitätsstadt Heidelberg.
Trotz regnerischem Wetter waren fast alle gemeldeten Teilnehmer pünktlich an Bord und die Fahrt wurde in guter Stimmung angetreten werden. Ohne Störung erreichten wir zur vorgesehenen Zeit den Treffpunkt in Heidelberg, wo uns zwei charmante Stadtführerinnen erwarteten. In zwei Gruppen aufgeteilt begann die Führung auf dem Schlossberg, wo ab dem 13. Jh. eine der größten Schloss- und Festungsbauten Deutschlands errichtet wurde. Bauherren waren seinerzeit die Pfalzgrafen bei Rhein aus dem Hause Wittelsbacher und Heidelberg wurde damit Sitz der Verwaltung und das Herrschaftsgebiet wurde als Kurpfalz bezeichnet. Schon 1386 wurde die Universität Heidelberg gegründet und ist in Deutschland somit die älteste Universität.

Durch Heirat, Erbschaft oder Eroberungen wechselten die Besitzverhältnisse des Schlosses in den Jahren danach sehr oft und jeder neue Besitzer erweiterte die Anlage nach seinem Geschmack und in verschiedenen Stilrichtungen.
Unterschiedliche Herrscher bedeuteten auch unterschiedliche Religionen und so kam auch der Schwedische General Tilly als Heerfürer der Katholiken nach dem Sieg über den Protestanten Kurfürst Friedrich V. zur Besetzung und Macht in diesem Bezirk. Durch die Kriegseinwirkung wurde die Stadt schwer getroffen und die Bevölkerung litt große Not.
Aus Erbansprüchen des französische König Ludwig der XIV. aufgrund der Verwandtschaft zu Prinzessin Liselotte, bekannt als Liselotte von der Pfalz, begann ein erneuter Feldzug und Besetzung der Stadt durch französische Truppen mit zweimaliger Verwüstung. Nach Beendigung des „ Pfälzer Erbfolgekrieges“ 1697 baute man das zerstörte Heidelberg wieder auf. Das Schloss war aber nach der Zerstörung durch die Franzosen unbewohnbar und entsprach auch von der Lage nicht mehr den Vorstellungen und so entschloss der Kurfürst Karl III. Philipp, die Residenz nach Mannheim zu verlegen. Die Instandsetzung des Heidelberger Schlosses wurde daher eingestellt.
Heute sind die Ruinen und einzelne Gewölbe für Gäste wieder hergerichtet und erfreuen sich regem, internationalem Besucherandrang wobei hauptsächlich die prächtigen Fassaden und das „Große Fass“ Beachtung finden.
Im zweiten Weltkrieg wurde Heidelberg von alliierten Luftangriffen verschont, wohl im Hinblick auf die vorgesehene Einrichtung des amerikanischen Hauptquartiers in der schönen Stadt am Neckar. Nach Kriegsende waren zeitweise über 30 000 amerikanische Soldaten dort stationier und die höchsten militärischen Dienststellen angesiedelt. Die hohe Präsenz der Dienststellen endet nun im nächsten Jahr und somit auch eine weitere Epoche in der Stadtgeschichte.
Die Führung ging dann weiter durch die Altstadt mit ihren historischen Bauten und Fassaden, sowie den romantischen Lokalen und Studentenkneipen, wo Hunger und Durst nach der gekonnten und geistreichen Erklärungen der Stadtführerinnen gestillt wurden.
In zufriedener Stimmung fuhren wir wieder mit dem Bus nach Vallendar zurück. Trotz regnerischem Wetter war es für alle ein schöner, unterhaltsamer Tag.