Doch kein Restaurant auf Kaiser-Friedrich-Höhe?

SPD-Fraktion: „Wir fühlen uns getäuscht“

Vallendar. Der Investor für die Bebauung auf dem beliebten Aussichtspunkt Kaiser-Friedrich-Höhe will nun doch kein Restaurant mehr auf seinem Grundstück bauen. Diese Mitteilung von Stadtbürgermeister Wolfgang Heitmann in der jüngsten Stadtratssitzung sorgte unter den Räten zunächst für Fassungslosigkeit und dann für großen Unmut.

Der Vorsitzende der SPD-Fraktion im Stadtrat, Dieter Necker, reagierte mit den Worten: „Diese Entwicklung ist für uns erst einmal unfassbar. Der Rat hatte sich nach vielen heftigen Diskussionen in den vergangenen Jahren mit dem Entwurf des Investors für zwei Wohngebäude und ein neues Restaurant mehrheitlich einverstanden erklärt. Das im Konzept enthaltene Restaurant war für die SPD-Räte eine Bedingung für die Zustimmung. Nun entfällt hier für uns sozusagen die Geschäftsgrundlage“, so Dieter Necker.

Stadtbürgermeister Wolfgang Heitmann hatte am 15. November in Beisein von Vertretern der VG-Verwaltung mit dem Investor über den Fortschritt seiner Pläne gesprochen. In dem Gespräch hatte der dem Bürgermeister mitgeteilt, dass er nun kein Restaurant mehr bauen kann. Der Investor begründete seine Entscheidung damit, dass er in Anbetracht der zurzeit schwierigen Lage in der Gastronomie keinen Betreiber mehr finden könne. Außerdem bildeten die Bäume des Gassenwäldchens unterhalb der Jahnstraße ein für den Investor nicht akzeptable Sichtbehinderung. Und die Stadt habe ihm bislang keinen festen Kaufpreis für das im Besitz der Stadt befindliche Grundstück genannt. Das Grundstück benötigte der Investor aber für seine Pläne aus dem vergangenen Jahr. Das ganze Projekt sei damit nicht mehr wirtschaftlich.

An der Stelle der ehemaligen Gaststätte, wo der Investor noch im vergangenen Jahr ein neues Restaurant bauen wollte, beabsichtigt er nun ein zweigeschossiges Wohngebäude zu errichten. Entweder realisiere er seine neuen Pläne nur auf seinem eigenen Grundstück rund um die alte Gaststätte. Lieber würde er aber weiterhin das im vergangenen Herbst in Aussicht gestellte städtische Grundstück einbeziehen. Außerdem will der Investor sein Grundstück unterhalb des Platzes der Deutschen Einheit, also dem Aussichtspunkt an der Jahnstraße, an die Stadt verkaufen. Im Gespräch mit Bürgermeister Heitmann erklärte der Investor abschließend, dass er nun zwei Bauvoranfragen stellen möchte, für zwei mögliche Varianten.

Der Fraktionsvorsitzende der SPD im Vallendarer Stadtrat, Dieter Necker ist irritiert aber gewillt für die Interessen der Bürger von Vallendar zu kämpfen. „Nun gehen wir in der ewigen Geschichte um die Gestaltung der Kaiser-Friedrich-Höhe quasi zurück auf null. Wir und die anderen Fraktionen im Stadtrat werden nun sicher aus ganz anderem Blickwinkel als bisher über die Bauvoranfragen des Investors diskutieren. Für uns steht jetzt schon fest: Der Investor hat nun klar gemacht, dass er nicht auch im öffentlichen Interesse der Vallendarer Bürger, sondern nur für die Wohnwünsche weniger Wohlhabender bauen will.“

Dieter Necker weiter: „In dem Zusammenhang wird der Investor die alten Eichen auf seinem Grundstück fällen wollen. Diese Kröte haben wir im vergangenen Jahr gerade noch geschluckt, weil die ‚Gegenleistung‘ Restaurant in Aussicht stand. Nun werden wir als SPD, aber sicher auch andere Fraktionen versuchen, die Bäume möglichst zu retten, was bisher fast unmöglich erscheint. Auf jeden Fall aber muss der Investor für einen weit über den gesetzlichen Vorgaben liegenden ökologischen Ausgleich sorgen.“